Sturmtief Jupiter beschäftigt Rettungskräfte in Hannover

24 Stunden lang waren mehr als 100 Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes, der Johanniter Unfallhilfe und des THW Hannover/Langenhagen im Einsatz. Zum Glück, alles nur eine Übung.

Aufgrund der vielen, unterschiedlichen Einsatzlagen waren über die 24 Stunden verteilt alle Fachgruppen des THW Ortsverbandes Hannover/Langenhagen mehrfach im Einsatz. Bei der Versorgung der Verletzten unterstützten die Helferinnen und Helfer vom Malteser Hilfsdienst (MHD). Damit der Stresspegel während der Übung erhöht wird, unterstützte das Team der realistischen Unfalldarstellung (RUD) mit der Johanniter Unfallhilfe Akademie Niedersachsen, Bremen mit Verletztendarstellern.

 

Freitagabend liefen folgende Szenarien parallel:

 

Hochwasser im Bereich Hannover-Lahe: Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen legte einen Bypass zur Druckentlastung eines Brückendamms

 

Teileinsturz einen Daches und weitere Gebäudeschäden. Erkundung der Gebäude, Ausleuchtung der Einsatzstellen, Eindringen in die Gebäude, Erstversorgung und Rettung der Verletzten (Im Einsatz waren hier eine Bergungsgruppe, eine Sanitätsgruppe des MHD und RUD der JUH.

 

Beseitigung von Sturmschäden in Langenhagen durch eine weitere Bergungsgruppe: Umgestürzte Bäume mussten zerteilt und beseitig werden, um Straßen und Wege freizuräumen.

 

Die Versorgung der Einsatzkräfte in der Nacht erfolgte durch die Fachgruppe Logistik-Verpflegung.

 

Die Zugführer leiteten mit ihren Zugtrupps die Einsätze und mussten mitten im Einsatz eine Übergabe der Einsatzlage untereinander durchführen.

 

Im Ortsverband war der Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) tätig. Er versendete die Einsatzaufträge, erfasste die Lagemeldungen der Einheiten und verfasste daraus Lagemeldungen für die über die Übung informierte Regionalstelle des THW (Hauptamt) und die Übungsleitung, nahm Anforderungen der Einheiten entgegen und setzte diese um.

 

Nach einer sehr kurzen Ruhephase ging es am frühen Samstagmorgen mit folgenden wieder parallel verlaufenden Szenarien weiter:

 

Die Fachgruppe Elektroversorgung wurde alarmiert, um eine durch einen Stromausfall ausgefallenen Digitalfunkbasisstation mit Notstrom zu versorgen. Bereits beim Eintreffen erster Helfer in der Unterkunft ergab sich aber eine veränderte Lage. In der THW Liegenschaft war der Strom ausgefallen. Damit war auch der LuK-Stab ohne IT-Unterstützung. Spontan teilte sich die Fachgruppe in zwei Trupps auf. Der erste sorgte mit einem Notstromaggregat für die Stromversorgung in der THW Liegenschaft, der zweite sorgte mit einem weiteren  Aggregat für die Notstromversorgung der Digitalfunkstation.

 

Eine Explosion in einem Industriebetrieb führte zu einem größeren Einsatz. Bei der Erkundung der Einsatzstellen waren zunächst eine Reihe unbekannter Gefahren  z.B. Explosionsgefahr durch austretende Gase, offen liegende Stromkabel, und die unbekannten Gebäude mit den Industrieanlagen zu beachten. Zur Erkundung, Versorgung und Rettung der Verletzten mussten sich die Einsatzkräfte vielfach über Leitern Zugang zu den Gebäuden verschaffen. Zur Erkundung von der Wasserseite wurde auch die Bootsgruppe (örtliche Gefahrenabwehr = ÖGA) eingesetzt. Da die Verletzten nach der Erstversorgung nicht durch Treppenhäuser gerettet werden konnten mussten sich die Gruppenführer andere Lösungen einfallen lassen. Nachdem am Freitagabend schon der Leiterhebel zum Einsatz kam, waren am Samstag die taktisch besten Mittel die schiefe Ebene und der Dreibock mit dem die verletzte Person in einer Schleifkorbtrage abgeseilt wurde. Die Fachgruppe Ortung suchte in einem verschütteten Keller mithilfe der technischen Ortungsgeräte (Geophone und Searchcam) eine verletzte Person.  Im Einsatz waren hier ein Zugtrupp, eine Bergungsgruppe, die Fachgruppe Ortung und die Teams des MHD und RUD der JUH. Ein Fernsehteam von RTL Nord wurde durch den Pressesprecher des Ortsverbandes betreut.

 

Da am Vortag noch nicht alle Sturmschäden beseitig werden konnten, war am Samstag erneut eine Bergungsgruppe damit beschäftigt die Wege und Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien.

 

Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen erstellte mit Unterstützung der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung für die Feuerwehr eine Löschwasserförderstrecke über 1000 Meter Länge mit einem Höhenunterschied von 30 Metern. Da das vorhandene Material nicht ausreichte, wurde über den LuK-Stab zusätzliches Material vom THW Ortsverband Wunstorf angefordert.

 

Für ein Frühstück der knapp 100 Personen sorgte die Fachgruppe Verpflegung.

 

Die Zugführer leiteten mit ihren Zugtrupps die Einsätze und mussten wie am Vortag mitten im Einsatz eine Übergabe der Einsatzlage untereinander durchführen.

 

Das Team der Übungsleitung und Schiedrichter wurde von Kameraden aus den Ortsverbänden Burgdorf, Elze und Springe unterstützt.

 

Einsatzende war nach dem Rückbau und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 19:00 Uhr. Bei einer leckeren Pizza aus einem mobilen Pizzamobil wurde dann noch eine Weile gefachsimpelt.

 


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